Strommangellage im Winter 2022/2023

Eine Strommangellage im Winter 2022/2023 ist nicht mehr auszuschliessen. Die FDP fordert von der Regierung mittels einer dringlichen Anfrage Klarheit, wie der Kanton auf den kommenden Winter vorbereitet ist und wie er die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und Wirtschaft einschätzt.

Eine länger dauernde Strommangellage stellt heute eine der grössten Bedrohungen für die Schweiz dar. Versorgungssicherheit bedeutet, dass alle Stromverbraucher jederzeit die gewünschte Menge an Elektrizität, ausreichend und ohne Unterbruch in der erforderlichen Qualität und zu angemessenen Preisen beziehen können. Gemäss dem Verband Schweizer Energiekonzerne ist die Gefahr einer Strommangellage «real und gross». Der Bundesrat habe zwar Massnahmen vorgesehen, ob diese aber reichten, hänge von zahlreichen Faktoren ab: einem Gasembargo, der Kälte im Winter oder der Verfügbarkeit der AKW in Frankreich.

Im Hinblick auf eine mögliche Strommangellage muss der Kanton Luzern vorbereitet sein. Gesetzlich muss er zusammen mit dem Bund für die Bereitstellung der notwendigen Produktions-, Netz- und Speicherkapazitäten sorgen. FDP-Fraktionspräsident Georg Dubach (Triengen) verlangt deshalb eine Klärung, wie die Regierung organisiert ist, welche Strategie sie und die CKW verfolgen und mit welchen Einschränkungen im «Worst-Case-Szenario» gerechnet werden muss. Dabei sollen auch die Stromzukäufe/Lücken im Januar und Februar 2021 und 2022 im CKW Verteilnetz und Ausgleichsmassnahmen aufgezeigt werden. Die Regierung soll zudem beurteilen, wie die allgemeine Versorgungssicherheit ab Herbst im CKW Verteilnetz aussieht und welche Sicherheiten CKW Kunden durch den namhaften AXPO Anteil an Atomstrom im Winter 2022/2023 haben. Da der Kanton Luzern seit 1946 an der CKW beteiligt ist, soll auch der Nutzen für den Kanton Luzern durch diese Beteiligung bei einer Strommangellage analysiert werden. Schliesslich soll auch geklärt werden, welche Bedeutung die Strombezugsrechte der AXPO an französischen Atomkraftwerken für die Winter-Versorgung im CKW-Gebiet haben und wie die CKW AG von der AXPO bei einer Strommangellage beliefert wird.

Die FDP hat sich mit dem Postulat P 720 von Kantonsrat Ruedi Amrein (Malters) über die Energieversorgung im Kanton Luzern unter dem Einfluss von drohenden Stromlücken bereits im letzten Winter für die Versorgungssicherheit eingesetzt. Angesichts der zugespitzten Lage erachten wir eine konkretere Beurteilung der Versorgungssicherheit durch die Regierung als erforderlich. Aufgrund der drohenden Versorgungsunsicherheit gilt es die Priorisierung von Massnahmen zur Förderung und Anreize für mehr Energieeffizienz und Unabhängigkeit, wie sie im «Planungsbericht Klima und Energie» aufgezeigt sind, zu prüfen.

Besichtigung CKW Unterstation Ettiswil

Grosses Interesse in der Bevölkerung